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Pflanzenkohle im Boden

Pflanzenkohle, kurz Kohle genannt, ist kein Dünger sondern ein Schwamm für Wasser, Nährstoffe, Spurenelemente und ideale Wohnstätte für Bodenorganismen. Mit Kohle kann ein Boden ausgemagert werden (z.B. Magerwiese).

Für den Terra Preta (TP)-Effekt muss Kohle erst mit Nährstoffen und Spurenelementen gefüttert und mit Mikroorganismen geimpft werden. Auch später im TP-Einsatz will der Boden, das heisst die Mikroorganismen, gefüttert werden z.B. mit Mulch (organisches Material).

Meines Wissens gibt es keinen Boden, der nicht für TP geeignet ist. Je ärmer der Boden an Nährstoffen ist und je verwaister von Mikroorganismen, desto offensichtlicher zeigt sich der TP-Effekt, im ersten Jahr kaum wahrnehmbar, ab dem 2. Jahr wird er je länger desto offensichtlicher. Wird die Kohle in den Wurzelraum appliziert ist das Resultat unmittelbar. Selbst ein „fetter“ Boden profitiert von Kohle durch die Bindung der Nährstoffe. Im konventionellen Landbau können die Düngergaben halbiert werden.

Ein weiteres Ass der TP ist die Umwandlung von organischem Material in eine Form von Dauerhumus, die weder veratmet (oxidiert) noch ausgewaschen wird.

Aus diesen Gründen sind TP-Böden geeignet für stark zehrende Kulturen wie Kartoffeln, Mais, Gemüse, Obst, ... . Dank den wasserausgleichenden Eigenschaften von TP können die Kulturen weiter in trockene Gebiete vordringen, ebenso die extensiven wie Getreide.

Besonders geeignet ist TP auch für Urban Gardening (Balkone, Gefässkulturen, Terrassen). Als Startboden geht jede Qualität (Aushub, kiesige/sandige Erden). Böden von geringer Qualität werden entsprechend mit Humus (Kompost) erstversorgt.

Am meisten Wirkung bringt die Kaskadennutzung. Die Kohle wird erst anderweitig genutz, bis sie in den Boden kommt. Dies kann sein in der Tierhaltung: Fütterung, Einstreu ... ebenso im Bauwesen z.B. in Kalk- und Lehmputzen um nur einige zu nennen (http://www.ithaka-journal.net/55-anwendungen-von-pflanzenkohle)

 

Welche Materien eignen sich zum Verkohlen (Köhlern)?

Alle organischen Materien können geköhlert werden. Das hängt ganz stark von den zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten ab. Es existieren Verfahren, bei denen organische Materien bis 55% Wassergehalt und feiner Textur pyrolisiert werden können. Die Wärme wird zum Heizen, Trocknen, ..., verwendet, die Kohle wird direkt in BigBags abgepackt. Erdmeiler, Metallmeiler als auch Obenabbrand eignen sich überall dort, wo die Wärme nicht genutzt werden kann (stark vereinfacht). Je enger Das C:N-Verhältnis ist, desto weniger ist eine Verköhlerung angezeigt (Holz viel C, Rasenschnitt wenig C; C = Kohlenstoff, N = Stickstoff) .

 

Wahl der Methode

Ziel ist es, die vor Ort anfallenden organischen Materien auch vor Ort aufzuwerten. Eine halbindustrielle Anlage pyrolisiert problemlos fein strukturierte Materien wie Nussschalen, Sägemehr, Spelzen. Ebenso ist die Menge des Materials massgebend für die Wahl des Verfahrens. Im Kleingarten kann ein Obenabbrand in der Feuerschale für die Grillade angezeigt sein, auch ein Pyrolysekocher ist für kleine Mengen und gelegentlichen Gebrauch. Wenn nach Beendigung des Grillens gelöscht wird, entsteht Kohle von mittlerer Qualität.

Ein entscheidender Punkt sind die zur Verfügung stehenden Mittel. Obenabbrand und Erdmeiler sind quasi gratis zu haben. Ein regelmässig und gemeinsam genutzter Metallmeiler ist eine kostengünstige Variante und durchaus dort geeigent, wo die Abwärme nicht genutzt werden kann. Grössere Anlagen sprengen den Rahmen dieser Doku.

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